Auf dem Bühlwäldli trafen am vergangenen Donnerstag Nottwil 2 und Triengen 3 aufeinander. Die Fünftliga-Kicker der Seesterne waren mit einem Sieg und einer Niederlage in die Saison gestartet und setzten an diesem sommerlichen Herbstabend alles daran, ihrer Bilanz weitere drei Punkte hinzuzufügen.
Die Matchuhr zeigte erst wenige gespielte Minuten an, da klärten die Trienger nach einem Corner nur ungenügend. Nach flipperkastenartigen Szenen rund um den Sechzehner stand der angehende Arzt Häller mit Ball am Fuss und freier Schussbahn vor sich knapp 20 Meter vor dem gegnerischen Kasten. Mit chirurgischer Präzision versorgte er den Ball ins rechte untere Eck zum 1:0.
Mitte der ersten Hälfte liess die Nottwiler Hintermannschaft einige gefährliche Distanzschüsse zu. Den ersten davon wehrte Goalie Weingartner nicht nur ab, sondern fing ihn fast schon in Manuel Neuer Manier auch noch ab. Beim zweiten Knaller aus der zweiten Reihe war er dann chancenlos. 1:1. Und als hätte Rot-weiss nichts aus seinen Fehlern gelernt, fand auch ein dritter Weitschuss seinen Weg aufs Tor. Weingartner streckte sich bis auf seinen letzten Zentimeter Spannweite. Aber es half alles nichts. Der Schuss passte genau zwischen Torwarthandschuh und Lattenunterkante. 1:2.
Doch Nottwil kreierte noch vor dem Halbzeitpfiff einige Chancen. Und konnte eine davon zum 2:2-Ausgleich nutzen.
Die zweite Hälfte schrieb erfreuliche und weniger erfreuliche Geschichten. Zum Erfreulichen: Capitano Emmenegger gab nach mehrwöchiger Verletzungspause sein Comeback. Mit seiner Einwechslung verlor das Nottwiler Spiel etwas an der Hektik, die es in der ersten Halbzeit noch hatte. Was wiederum ermöglichte, dass der Sturmdreizack des Gastgebers Mal um Mal freigespielt wurde. Leider flog der eine oder andere Ball aus aussichtsreicher Position eher in Richtung des sternenbehangenen Nachthimmels als ins Tor des Gegners.
Entscheidender ist aber, dass den Nottwiler Stürmern auch zwei schön herausgespielte Treffer gelangen und der neue Zwischenstand 4:2 lautete.
Triengen versuchte weiterhin mit ihrem Spielstil frei nach dem Moto „hoch und weit“ zum Erfolg zu kommen. Zusätzlich legten sie in Sachen physischer Härte noch eine Schippe drauf und damit wären wir bei den eher unerfreulichen Geschichten. Zuerst blieb Mittelfeld-Mann Mayer nach einer rüden Attacke liegen und gab den einen oder anderen Schmerzensschrei von sich. Währendessen forderten die treuen Heimfans in der Bierkurve lautstark die rote Karte für den Übeltäter. Dieser Bitte kam der Unparteiische allerdings nicht nach.
Das Opfer des zweiten Einsteigens der Marke „Knochenbrecher“ war der kurz zuvor eingewechselte Egli. Gleich bei seiner ersten Aktion mähte ihn sein Gegenspieler gnadenlos herunter. Das fand die Nottwiler Auswechselbank äusserst amüsant, der Gefoulte Egli eher weniger.
Auch der in der Winterpause aus Serbien transferierte Stefan Nenadovic, besser bekannt unter dem Rufnamen „Sepp“, gab sich im Interview nach dem Spiel erschüttert, ob der harten Gangart in der untersten Schweizer Fussballliga. Mit ernster Miene gab er zu Protokoll, bei seinem Gegenspieler habe es sich nicht etwa um einen Menschen, sondern um einen Panzer gehandelt.
Aber zurück zum Hauptsächlichen. Nottwil gewann die Partie mit 4:2. Und so konnten die Hausherren zu dieser späten Stunde zufrieden die Löcher des schwer in Mitleidenschaft gezogenen Rasens stopfen. Die optimale Regeneration auf die nächste Partie nahm man wie gewohnt mit einem Bier und einer Bratwurst in Angriff.
Am nächsten Mittwoch trifft die 2. Mannschaft des FC Nottwils auswärts auf den FC Sursee. Anpfiff 20:00.
FC Nottwil – FC Triengen 4:2
Bühlwäldli, 30 Zuschauer
Nottwil: Weingartner, Sommerhalder, Kaufmann, Widmer, Schüpfer, Bucheli, Ineichen; Zimmermann, Rüttimann, Bisang; Häller (Schwegler, Egli, Mayer, Emmenegger, Rogger, Nenadovic)